Klimaschutz im Garten und auf dem Balkon

Trockene Sommer, milde Winter, Stürme und Starkregen führen uns immer wieder vor Augen, dass sich das Klima verändert. Das spüren wir auch in unserem Garten: Vertrocknetes Gemüse, brauner Rasen oder zu viel Regen machen uns das Leben schwer.

Auch wir als Kommune versuchen bereits gegenzusteuern und passen uns mit der Auswahl von Stadtbäumen und der Bepflanzung von Grünflächen den neuen Bedingungen an > siehe Baumfällungen – und Pflanzungen.

Aber auch beim privaten Gärtnern können Sie aktiv werden, etwas für den Klima- und Naturschutz tun und Ihre grüne Oase an die zunehmenden Veränderungen durch den Klimawandel anpassen:

… bei der Bepflanzung

> Bindung von Kohlenstoff im Boden
> Förderung der Artenvielfalt
> Einsparung von Emissionen

Wer Pflanzen auf dem Balkon oder im Garten anbaut, trägt dazu bei, Kohlenstoff im Boden zu binden und die Artenvielfalt zu fördern. Darüber hinaus ist es nicht nur schön, sondern auch nützlich, eigenes Gemüse, Obst und Kräuter anzubauen und aus der eigenen Ernte kulinarische Genüsse zu bereiten. Auch auf dem Balkon können kleine, sehr wertvolle Biotope entstehen und eigene Nahrungsmittel angebaut werden.

Ein weiterer Vorteil von selbst angebautem Gemüse, Obst und Kräutern: Die Transportwege für Erdbeeren oder Rucola vom eigenen Balkon sind wesentlich kürzer als beispielsweise für Importware aus Spanien oder Italien. Damit werden Emissionen eingespart… und außerdem schmecken selbst angebautes Gemüse, Obst und Kräuter intensiver!

Die Verwendung von Bio-Saatgut ist sinnvoll, denn es wird ohne den Einsatz von Pestiziden angebaut.

“Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet,
hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben” – Einstein

… den Insekten helfen

Mehr Bepflanzung hilft Insekten wie zum Beispiel Bienen, unsere wichtigen Helferinnen. Die Artenvielfalt spielt eine entscheidende Rolle für unseren Planeten, aber auch für unsere Bienen und andere Insekten. Wer auf dem Balkon oder im Garten grüne Oasen als Lebensräume für Insekten schafft, leistet einen wertvollen Beitrag zum Klima- und Naturschutz.

Dabei sollte man allerdings auf die Auswahl der Pflanzen achten. Zierpflanzen eignen sich oft nicht als bienenfreundlicher Lebensraum, aber es gibt viele ebenso schöne Wildblumen. Kornblumen, Klatschmohn, Margeriten, Portularöschen, Männertreu, Felsensteinkraut und die Italienische Waldrebe sind nur einige von vielen Pflanzen, an denen sich Bienen und Insekten erfreuen.

Auch der Balkon kann mit den richtigen Kräutern und Pflanzen zum Bienenparadies werden. Hier bieten sich Wilder Wein, Efeu, Winterheide und Gewürze wie Salbei, Minze, Schnittlauch, Lavendel, Zitronenmelisse, Majoran, Oregano oder Thymian an.

Verzichtet werden sollte im Garten und auf dem Balkon auch auf bienenschädliche Pflanzenschutz-, Unkraut- und Schädlingsbekämpfungsmittel, also Pestizide, Herbizide und Biozide. Sie schaden nicht nur der Umwelt, sondern auch der eigenen Gesundheit. Sie sind auch für Bienen tödlich, stören ihre Orientierung oder schwächen ihr Immunsystem.

Hilfreich ist hier die Verwendung von natürlichen Düngern wie Kompost, Mulch oder Grünschnitt. Diese sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch kostengünstiger und fördern das Wachstum der Pflanzen auf natürliche Weise.

Der Garten ist ein idealer Nistplatz für Wildbienen, zumal natürliche Nistmöglichkeiten durch Flächenversiegelung immer seltener werden, wenn typische Nistplätze wie Totholz aus Gärten und Wäldern entfernt werden.

… Gärtnern ohne Torf

Besonders in Blumenerde ist Torf zu finden. Diese wird gerade im Frühjahr reichlich gekauft. Doch oft wissen die Menschen gar nicht, dass sie damit dem Klima schaden können.

Torf bildet sich in Mooren durch die Ablagerung nicht vollständig zersetzter Pflanzenbiomasse, zum Beispiel von Torfmoosen. Der Torfabbau schadet jedoch massiv unserer Umwelt und unserem Klima. Weltweit speichern Moorböden im Torf riesige Mengen Kohlenstoff – mehr als die oberirdische Biomasse aller Wälder zusammengenommen! Werden Moore trockengelegt, der Torf abgebaut und als Blumenerde genutzt, wird der gespeicherte Kohlenstoff nach und nach als CO2 freigesetzt. Auch die Tier- und Pflanzenwelt ist vom Torfabbau betroffen, da ihr Lebensraum verschwindet.

Somit ist es empfehlenswert, beim nächsten Kauf von Blumenerde darauf zu achten, dass kein Torf enthalten ist und stattdessen auf Alternativen setzen.

… Regenwassernutzung

Durch das Sammeln von Regenwasser in einer Regentonne oder einem kleineren Gefäß auf dem Balkon kann der Wasserverbrauch z.B. bei Gießen reduziert werden. Regenwasser ist im Gegensatz zu Leitungswasser kalkärmer und den Außentemperaturen angepasst, so dass die Wurzeln beim Gießen nicht geschädigt werden > Tipps für eine nachhaltige Regenwassernutzung des Umweltbundesamts.

… Einsatz von Solarenergie

Auch im Garten oder auf dem Balkon kann man auf Solarenergie setzen, zum Beispiel mit einer Solarlampe oder einer Solarpumpe für den Teich. So nutzt man umweltfreundliche Energiequellen und spart Strom.

Nicht nur Photovoltaikanlagen auf dem Hausdach sind eine gute Idee, auch sogenannte PV-Balkonkraftwerke können sinnvoll sein und sind klimafreundlich.

… Maßnahmen zum Hitzeschutz

Hitzeperioden und anschließende Trockenheit sowie Starkregen setzen Ihre Gartenpflanzen unter Stress. Damit Ihr Garten trotz zunehmender Wetterextreme vital bleibt und für Sie, Ihre Pflanzen und Tiere ein Ort zum Wohlfühlen ist, lohnt es sich, darüber nachzudenken, mit welchen Maßnahmen Sie Ihren Garten widerstandsfähig gegen den Klimawandel machen können.

Seien Sie zuversichtlich, haben Sie Geduld und weiterhin viel Spaß am Gärtnern!